WOLF BIERMANN
Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland
7.7.2023–2.6.2024
Deutsches Historisches Museum Berlin
Wolf Biermann, einer der prominentesten Liedermacher Deutschlands, wurde 1976 aus der DDR ausgewiesen. Dies markiert einen Wendepunkt in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte: Im Gegensatz zu anderen Künstler:innen war Biermann zu bekannt geworden, um inhaftiert zu werden, und gleichzeitig zu unberechenbar, um ihm öffentliche Auftritte zu genehmigen. Seine Lieder sind auch heute noch relevant.
Von seiner Übersiedelung bis zur Ausbürgerung verfolgt die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum den Lebensweg Biermanns und seine besondere kulturelle Stellung in der DDR. Sie untersucht die Neuerfindung des Künstlers, nachdem er die DDR verlassen muss, und seine trotz alledem anhaltende Überzeugung vom Kommunismus. Ein wesentlicher Teil der Ausstellung widmet sich Biermanns familiärer Geschichte, insbesondere dem Schicksal seines in Auschwitz ermordeten jüdischen Vaters.
LEISTUNG
Ausstellungsgrafik, Visuelle Identität, Key Visual, Kampagne (Entwicklung und Gestaltung), Beratung zur Social Media Strategie, Gestaltung der Druckmedien (Poster, Banner, Flyer, Anzeigen, Katalogcover)
VISUAL SPACE AGENCY
Julia Volkmar, Anja Rausch
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
Studio Bens
AUFTRAGGEBER
Deutsches Historisches Museum Berlin
PRÄSIDENT
Raphael Gross
ABTEILUNGSDIREKTION AUSSTELLUNGEN
Ulrike Kretzschmar
PROJEKTLEITUNG
Dorlis Blume
KURATORIN
Monika Boll
PROJEKTASSISTENZ
Dirk Schreiber
AUSSTELLUNGSARCHITEKTUR
Franke Steinert GmbH
KOMMUNIKATION
Stephan Adam, Maria Altnau, Christina Behrendt, Ina Frodermann, Laura Groschopp, Jenny Jakubik, Daniela Lange, Ilka Linz, Jana Nawrot, Nicola Schnell, Peter Schützhold, Oliver Schweinoch
VISUELLE BERATUNG
Mason Leaver-Yap
GRAFIKPRODUKTION (Ausstellung)
Digidax
FOTOS
Deutsches Historisches Museum / Thomas Bruns (Ausstellung), Alexander Butz (Kampagne)
Kampagne
Für das Plakatmotiv der berlinweiten Kampagne wählten wir eine ikonische Aufnahme Biermanns in der Oranienburger Straße mit Blick auf den Fernsehturm, die den Künstler in der Stadt Berlin sowie in der DDR verortet. Das Motiv ist orange eingefärbt und greift so die Farbgebung der Ausstellung auf. Gleichzeitig zieht der prägnante Farbton die Aufmerksamkeit im Stadtraum auf sich. Die Wortmarke zur Ausstellung bildet ein abstrahiertes W, dessen vier Linien sich je nach Anwendungsformat stauchen und dehnen. Es ist angelehnt an die Zackenformen der Ausstellungsbauten, die das bewegte Leben Biermanns mit seinen Höhen und Tiefen referenzieren. In Kombination mit einer Serifenschrift, die Anklänge an Biermann als Lyriker und Liedermacher zeigt, entsteht ein kontrastvolles Gesamtbild.
Ausstellungsgrafik
Im Zusammenspiel mit Franke Steinerts Ausstellungsarchitektur entwickelten wir eine Ausstellungsgrafik, die das Lebendige, Spannungsvolle der Lebensgeschichte Biermanns aufgreift. Ein orangefarbenes Band leitet durch die Ausstellung. Dieses ist auf grauen Mauern platziert, die sinnbildlich für die innerdeutsche Grenze stehen, die Biermanns Biografie maßgeblich prägte. Im kontrastierenden orangefarbenen Band, das über die grauen Wände läuft, zeigt sich das Auf und Ab des Künstlerlebens, geprägt von Musik, Emotionalität, Leidenschaft, Scheitern und Neubeginn.
Die Gestaltung der Wandtexte orientiert sich an der Höhe des Bands, treppenartig verlaufen deutsche und englische Texte mal neben-, mal untereinander. Während deutsche Texte in Serifenschrift gesetzt sind, haben wir für englische Texte eine serifenlose Schrift gewählt. So werden die enormen Kontraste im Leben Wolf Biermanns visuell greifbar: zwischen Politik und Kunst, Ost und West, zwischen einem Sein als Lyriker und Liedermacher in Deutschland. Objektbeschriftungen besitzen, je nach Ausstellungskapitel, unterschiedlich farbige Hintergründe, Orange, Schwarz und Weiß, mit jeweils schwarzem Kern.
Zentrum der Ausstellung bildet ein runder Raum, der an das Innere eines überdimensionierten Gitarrenkörpers erinnert. In ihm wird das kreative Schaffen des Liedermachers und Lyrikers erzählt. Zur Verkleidung der Wände dieses Raumes haben wir eine individuelle Textur entwickelt, die das Holz einer Gitarre imitiert.
Für die jüngeren Ausstellungsbesucher:innen gestalteten wir eine Kinderspur mit insgesamt 19 Stationen sowie ein ausstellungsbegleitendes Heft. Für sie transformierten wir die Formensprache der gezackten Ausstellungsbauten zur Illustration eines Wolfs. So werden jene Stationen, die das Leben Wolf Biermanns kindgerecht und spielerisch zugänglich machen, leicht für die jüngeren Besucher:innen erkennbar.
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Wolf Biermann, einer der prominentesten Liedermacher Deutschlands, wurde 1976 aus der DDR ausgewiesen. Dies markiert einen Wendepunkt in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte: Im Gegensatz zu anderen Künstler:innen war Biermann zu bekannt geworden, um inhaftiert zu werden, und gleichzeitig zu unberechenbar, um ihm öffentliche Auftritte zu genehmigen. Seine Lieder sind auch heute noch relevant.
Von seiner Übersiedelung bis zur Ausbürgerung verfolgt die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum den Lebensweg Biermanns und seine besondere kulturelle Stellung in der DDR. Sie untersucht die Neuerfindung des Künstlers, nachdem er die DDR verlassen muss, und seine trotz alledem anhaltende Überzeugung vom Kommunismus. Ein wesentlicher Teil der Ausstellung widmet sich Biermanns familiärer Geschichte, insbesondere dem Schicksal seines in Auschwitz ermordeten jüdischen Vaters.
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Ausstellungsgrafik
Im Zusammenspiel mit Franke Steinerts Ausstellungsarchitektur entwickelten wir eine Ausstellungsgrafik, die das Lebendige, Spannungsvolle der Lebensgeschichte Biermanns aufgreift. Ein orangefarbenes Band leitet durch die Ausstellung. Dieses ist auf grauen Mauern platziert, die sinnbildlich für die innerdeutsche Grenze stehen, die Biermanns Biografie maßgeblich prägte. Im kontrastierenden orangefarbenen Band, das über die grauen Wände läuft, zeigt sich das Auf und Ab des Künstlerlebens, geprägt von Musik, Emotionalität, Leidenschaft, Scheitern und Neubeginn.
Die Gestaltung der Wandtexte orientiert sich an der Höhe des Bands, treppenartig verlaufen deutsche und englische Texte mal neben-, mal untereinander. Während deutsche Texte in Serifenschrift gesetzt sind, haben wir für englische Texte eine serifenlose Schrift gewählt. So werden die enormen Kontraste im Leben Wolf Biermanns visuell greifbar: zwischen Politik und Kunst, Ost und West, zwischen einem Sein als Lyriker und Liedermacher in Deutschland. Objektbeschriftungen besitzen, je nach Ausstellungskapitel, unterschiedlich farbige Hintergründe, Orange, Schwarz und Weiß, mit jeweils schwarzem Kern.
Zentrum der Ausstellung bildet ein runder Raum, der an das Innere eines überdimensionierten Gitarrenkörpers erinnert. In ihm wird das kreative Schaffen des Liedermachers und Lyrikers erzählt. Zur Verkleidung der Wände dieses Raumes haben wir eine individuelle Textur entwickelt, die das Holz einer Gitarre imitiert.
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