ATLAS BRITZER GARTEN
Aufdecken von sichtbaren und unsichtbaren Potenzialen eines Ortes
Grün Berlin GmbH
2019
Der Britzer Garten im Süden Berlins wurde 1985 im Rahmen der Bundesgartenschau errichtet und ist in mehr als drei Jahrzehnten gewachsen. Als öffentlicher Park ist er ein Möglichkeitsraum: Er umfasst 90 Hektar, Hügel und einen See, er ist ein Ort für Freizeitaktivitäten inmitten der Großstadt.
Der „Atlas Britzer Garten“ versteht sich als systematische Sammlung von und Auseinandersetzung mit den Potenzialen des Britzer Gartens, den sichtbaren wie unsichtbaren. Er betrachtet die Entstehung des Parks, seine Rolle in der Gegenwart, blickt in die Zukunft und entwirft so die Vision eines Parks, der sich immer wieder neu erfinden kann.
Anlässlich seiner Weiterentwicklung untersuchte Julia Volkmar gemeinsam mit den Zukunftsforschern Ludwig Engel und Stefan Carsten im Auftrag von Grün Berlin die Rolle des Britzer Gartens und konzipierte und gestaltete eine Publikation, die die Rechercheergebnisse vereint. Entstanden ist ein Grundlagenwerk, der „Atlas Britzer Garten“. Er ist eine Bestandsaufnahme des Status Quo des Parks sowie eine Untersuchung seiner Potenziale im Kontext einer zukünftigen Stadt und diente als Basis für die Entwicklung eines neuen Masterplans für die Umgestaltung des Parks.
„Den Süden West-Berlins in den 1970ern muss man sich als ein recht graues Stück Welt vorstellen. Von Mauern umgeben, war es schlichtweg unmöglich die Stadt kurzerhand hinter sich zu lassen und an einem der zahllosen Seen Brandenburgs das Bedürfnis nach Natur, Ruhe und Grün zu stillen. Stattdessen gab es eine Handvoll städtische Parks, die Bolzplätze und die Eckkneipen – eher Kompensation als echter Ersatz für naturräumliche Erfahrung. Und da zu diesem Zeitpunkt niemand absehen konnte, dass der Zustand des „Eingemauertseins“ doch recht bald wieder vorbei sein würde, fasste man den Plan, dem Süden der Stadt seine eigene Landschaft zu geben, die Landschaft in die Stadt zu holen, da die Städter ja nicht in die Landschaft durften. Gesagt, getan.“
Ein vom Rasensprenger erzeugter Regenbogen: Diese und viele weitere Ansichten versammelt der Atlas, historische und aktuelle, analoge und digitale, darunter Beobachtungen, Schnappschüsse, archivarische Fotografien und Broschüren zur BUGA 1985. Diese Bildwelt, oftmals in einer Gegenüberstellung, offenbart Ähnlichkeiten und Unterschiede: Luftbilder um 1985 werden mit digitalem Kartenmaterial von Apple verglichen, auf Instagram veröffentlichte Schnappschüsse werden neben impressionistischen Gemälde gezeigt, die Steganlage wird mit Olafur Eliassons *The Parliament of Reality* (2006–2009) verglichen. Kombiniert mit Texten von Carsten und Engel entsteht eine bunte, detailreiche Systematik des Gartens und seiner Nutzungen, seiner Geschichte, Gegenwart und Zukunft; Themen wie Mobilität, Leitsystem, Gastronomie und die Einbettung des Britzer Gartens in seine Umgebung werden verhandelt.
AUFTRAGGEBER
Grün Berlin GmbH
KONZEPT
Stefan Carsten, Ludwig Engel, Julia Volkmar
TEXTE
Stefan Carsten, Ludwig Engel
GESTALTUNG
Julia Volkmar
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
Maria Boehme, Ole Hartmann, André Ruppert
FOTOS
Julia Volkmar
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Der Britzer Garten im Süden Berlins wurde 1985 im Rahmen der Bundesgartenschau errichtet und ist in mehr als drei Jahrzehnten gewachsen. Als öffentlicher Park ist er ein Möglichkeitsraum: Er umfasst 90 Hektar, Hügel und einen See, er ist ein Ort für Freizeitaktivitäten inmitten der Großstadt.
Der „Atlas Britzer Garten“ versteht sich als systematische Sammlung von und Auseinandersetzung mit den Potenzialen des Britzer Gartens, den sichtbaren wie unsichtbaren. Er betrachtet die Entstehung des Parks, seine Rolle in der Gegenwart, blickt in die Zukunft und entwirft so die Vision eines Parks, der sich immer wieder neu erfinden kann.
Anlässlich seiner Weiterentwicklung untersuchte Julia Volkmar gemeinsam mit den Zukunftsforschern Ludwig Engel und Stefan Carsten im Auftrag von Grün Berlin die Rolle des Britzer Gartens und konzipierte und gestaltete eine Publikation, die die Rechercheergebnisse vereint. Entstanden ist ein Grundlagenwerk, der „Atlas Britzer Garten“. Er ist eine Bestandsaufnahme des Status Quo des Parks sowie eine Untersuchung seiner Potenziale im Kontext einer zukünftigen Stadt und diente als Basis für die Entwicklung eines neuen Masterplans für die Umgestaltung des Parks.
„Den Süden West-Berlins in den 1970ern muss man sich als ein recht graues Stück Welt vorstellen. Von Mauern umgeben, war es schlichtweg unmöglich die Stadt kurzerhand hinter sich zu lassen und an einem der zahllosen Seen Brandenburgs das Bedürfnis nach Natur, Ruhe und Grün zu stillen. Stattdessen gab es eine Handvoll städtische Parks, die Bolzplätze und die Eckkneipen – eher Kompensation als echter Ersatz für naturräumliche Erfahrung. Und da zu diesem Zeitpunkt niemand absehen konnte, dass der Zustand des „Eingemauertseins“ doch recht bald wieder vorbei sein würde, fasste man den Plan, dem Süden der Stadt seine eigene Landschaft zu geben, die Landschaft in die Stadt zu holen, da die Städter ja nicht in die Landschaft durften. Gesagt, getan.“
Ein vom Rasensprenger erzeugter Regenbogen: Diese und viele weitere Ansichten versammelt der Atlas, historische und aktuelle, analoge und digitale, darunter Beobachtungen, Schnappschüsse, archivarische Fotografien und Broschüren zur BUGA 1985. Diese Bildwelt, oftmals in einer Gegenüberstellung, offenbart Ähnlichkeiten und Unterschiede: Luftbilder um 1985 werden mit digitalem Kartenmaterial von Apple verglichen, auf Instagram veröffentlichte Schnappschüsse werden neben impressionistischen Gemälde gezeigt, die Steganlage wird mit Olafur Eliassons *The Parliament of Reality* (2006–2009) verglichen. Kombiniert mit Texten von Carsten und Engel entsteht eine bunte, detailreiche Systematik des Gartens und seiner Nutzungen, seiner Geschichte, Gegenwart und Zukunft; Themen wie Mobilität, Leitsystem, Gastronomie und die Einbettung des Britzer Gartens in seine Umgebung werden verhandelt.
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